Der Lehrplan 21 wird ausgearbeitet

Im Herbst 2010 startet die Ausarbeitung des Lehrplans 21. 19 von 21 Kantonen haben die Vereinbarung für die Erarbeitung eines gemeinsamen Lehrplans bereits unterschrieben. Damit setzen die Kantone den Artikel 62 der Bundesverfassung um, die Ziele der Schule zu harmonisieren.

Der Lehrplan 21 soll im Frühling 2014 den Kantonen zur Einführung übergeben werden.  Zudem haben die drei Deutschschweizer Regionalkonferenzen der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) entschieden, sich zur Deutschschweizer Erziehungsdirektoren-Konferenz (D-EDK) zusammenzuschliessen. Sie wollen auch in weiteren Bildungsfragen enger zusammenarbeiten.

Der Lehrplan 21 wird übersichtlich, einfach und verständlich gestaltet. Er soll so aufgebaut sein, dass die Schülerinnen und Schüler Wissen und Fähigkeiten erwerben, die sie in unterschiedlichen Situationen anwenden und umsetzen können. Der Lehrplan 21 wird leistungsorientiert sein und verbindlich festlegen, was die Schülerinnen und Schüler am Ende der 2., 6. und 9. Klasse wissen und können müssen. Er legt Mindestansprüche fest und formuliert darauf aufbauend weiterführende Ziele. Den Mindestansprüchen in den Fächern Schulsprache, Fremdsprachen, Mathematik und Naturwissenschaften werden die nationalen Bildungsstandards zugrunde liegen.
Der Lehrplan 21 wird ab Herbst 2010 ausgearbeitet. 19 von 21 Kantonen haben die entsprechende Verwaltungsvereinbarung bereits unterschrieben. Einzig die Unterschriften der Kantone Basel-Landschaft und Uri sind noch ausstehend. Es wird erwartet, dass diese beiden Kantone in der zweiten Jahreshälfte über ihre Beteiligung am Projekt entscheiden. Voraussichtlich im Frühling 2014 wird der Lehrplan 21 den Kantonen zur Einführung übergeben.

„Mit dem Beschluss zur Durchführung des Erarbeitungsprojektes und damit zur Ausarbeitung des Lehrplans 21 wurde ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu einem gemeinsamen Lehrplan für die deutsch- und mehrsprachigen Kantone erreicht“, betont Regierungsrat Dr. Anton Schwingruber, Präsident der Steuergruppe des Lehrplanprojekts. Mit dem Lehrplan 21 erfüllen die Kantone den Artikel 62 der Bundesverfassung, welcher sie verpflichtet, die Ziele der Bildungsstufen zu harmonisieren. An der Ausarbeitung des Lehrplans 21 können sich alle Kantone beteiligen, unabhängig davon, ob sie dem HarmoS-Konkordat beigetreten sind. Dies ist möglich, weil der Lehrplan 21 unabhängig von den Schulstrukturen in den Kantonen ausgestaltet wird, das heisst er kann in Kantonen mit ein- oder zweijährigem Kindergarten umgesetzt werden. Der Lehrplan 21 lässt den Kantonen den notwendigen Freiraum für die Umsetzung.

Der Lehrplan 21 wird breit abgestützt. Entwickelt wird er von Fachbereichteams, welche aus Lehrpersonen aus der Schulpraxis sowie aus Fachdidaktikerinnen und Fachdidaktikern zusammengesetzt sind. Zusätzlich sind die Lehrpersonen durch den Dachverband Schweizer Lehrerinnen und Lehrer (LCH) in mehreren Projektgremien vertreten. Damit der Anschluss an die Sekundarstufe II gewährleistet werden kann, wird ein Expertenteam „Nahtstelle Sekundarstufe II“ eingesetzt. Dieses Team bringt die Anliegen der Abnehmerstufe und der Berufswelt ein.

In Zukunft arbeiten die Deutschschweizer Kantone auch in weiteren Bildungsfragen enger zusammen. Die drei EDK-Regionalkonferenzen - die NW EDK, die EDK-Ost und die BKZ - haben entschieden, sich zur Deutschschweizer Erziehungsdirektoren-Konferenz (D-EDK) zusammenzuschliessen. Eine entsprechende Vereinbarung ist von allen drei Regionalkonferenzen unterzeichnet worden.

Mit dem Zusammenschluss wird einerseits die Zusammenarbeit in der Sprachregion Deutschschweiz intensiviert, anderseits werden durch die Zusammenführung der Ressourcen Mittel eingespart. Die drei Regionalsekretariate in Aarau (NW EDK), St. Gallen (EDK-Ost) und Luzern (BKZ) werden auf den 1.1.2011 zur neuen Geschäftsstelle der D-EDK zusammengeführt. Der Sitz der D-EDK wird in Luzern sein. Geschäftsleiter der D-EDK wird der heutige Regionalsekretär der BKZ, Dr. Christoph Mylaeus-Renggli.
 
Weitere Auskünfte erteilen:
Regierungsrat Dr. Anton Schwingruber, Präsident Steuergruppe Lehrplanprojekt;
Vorsteher Bildungs- und Kulturdepartement des Kantons Luzern Tel. 041 228 52 01


Nicole Wespi, Kommunikationsbeauftragte Lehrplan 21 Tel. 079 711 27 43